Franz Braun, Köln: Zirkus

Sobald das Frühjahr kommt, beginnen die Zirkusartisten ihre Wandertätigkeit. Sie bauen ihr Zelt auf und machen Reklame für ihre Attraktionen. Die bunte Welt der Zirkusse lockt dann die Menschen an.

Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass auch auf Spielkarten Zirkusmotive auftauchen. Es gibt sogar komplette Spiele, die den Zirkus und seine Darbietungen zum Thema gewählt haben.

      "Il Circo", Italien, Jahr unbekannt

 
Ein solches Spiel erschien beispielsweise in Italien. Darin werden die unterschiedlichen Sparten eines Zirkusprogramms dargestellt und auch das Zirkuszelt darf dabei nicht fehlen.

      "Early Americana", Hongkong, ca. 1972
 

 
Wichtige Programmpunkte waren früher Tierdressuren und Reiterkunststücke. Die "hohe Schule" spielte dabei eine wichtige Rolle (s. Abb.), ehe mehr und mehr artistische Sensationen auf den im Kreis laufenden Pferden Mode wurden. Aber auch heute noch bilden Pferdedressuren häufig einen wichtigen Bestandteil eines Zirkusprogramms.

      "Sutherland-Brown Playing Cards", USA, 1976
 

 
Zur Auflockerung ließ man Clowns die Lücken zwischen den einzelnen Attraktionen füllen. Neben lustigen Zwischenspielen wurde von den Pausen-Clowns aber auch Artistik dargeboten.

So kommt es, dass man als Joker in etlichen Kartenspielen einen Clown verwendete, der - wie im nebenstehenden Beispiel - auf einem Einrad einen Handstand macht.

"Fairy Brand", Hongkong, Jahr?
 

 
Aber auch Zauberkunststücke (s. Abb.) und ähnliches nutzen die radelnden Pausen-Clowns, um dem staunenden Publikum unterhaltsame Abwechslung zu verschaffen.

Das wird ebenfalls auf den Jokern mehrerer Kartenspiele festgehalten, wobei manchmal auch das Format der Spielkarten eine ungewöhnliche Form hat.

      "Les Années Faller", Belgien, 1983
 

 
Eine seltene Zirkusattraktion sind Fakire (s. Abb.), die Feuer spucken, über Glasscherben laufen und Entfesselungskünste zeigen.

Als weitere typische Zirkusnummern wären dann noch Seiltänzer und Artisten, die - am Trapez hängend - waghalsige "Luftsprünge" vollführen.

      "Fact & Fancy", USA, 1961
 

 
Eine weitere Sensation sind Zauberkünstler, die dabei besondere Kunststücke wählen, weil sie ja in der Manege umringt agieren müssen. Dieser Herausforderung haben sich immer wieder berühmte Magier gestellt, so etwa Howard Thurston, einer der bekanntesten amerikanischen Zauberer.

Ihm setzte man ein Denkmal, indem man ihn auf einer Spielkarte darstellte, wo er die Karten eines Spiels von einer Hand zur anderen sprudeln lässt.

      "Sutherland-Brown", USA, 1977
 

 
Schließen wir diesen Reigen mit einem Vertreter des "starken" Geschlechts. Das sind im Zirkus Männer, die mit bloßen Händen Hufeisen gerade biegen oder Hanteln mit besonders hohen Gewichten stemmen.

Einen solchen Muskelmann zeigt die Zeichnung auf der Karo-2.

 
in memoriam Franz Braun, Köln, † 2016