Spielkarten sind üblicherweise rechteckig, wobei die Größe unterschiedlich sein kann. Das hängt zum Teil mit der Größe der Druckbogen zusammen. In Europa beträgt das Format im Allgemeinen etwa 60 x 90 mm, bzw. bei Spielen mit deutschen Farben 60 x 100 mm. In Amerika dagegen sind die Karten meistens 63 x 88 mm groß.

Neben dem Rechteck gibt es auch eine Anzahl ungewöhnlicher Formen, von denen ich nachstehend einige vorstellen möchte.

     

 
Anfang des vorigen Jahrhunderts brachte die deutsche Spielkartenfabrik Wüst mehrere Spiele mit ovalen Karten heraus. Diese Form wurde später auch gelegentlich von anderen Firmen übernommen, beispielsweise bei einem Spiel aus Hongkong oder 2006 beim Spiel "Oval-Skat" der Spielkartenfabrik in Altenburg.

     

 
1936 druckte F. X. Schmid birnenförmige Spielkarten, die die Bezeichnung "Olympia Spielkarte" bekamen, weil 1936 in Berlin Olympische Spiele stattfanden. Diese Spiele existieren mit französischen und deutschen Farbzeichen.

     

 

 
Runde Spielkarten kommen sehr häufig vor. Bereits um 1502 schuf der "Meister P W", vermutlich aus Köln, ein rundes Spiel mit Tieren als Symbolen (s. Band 3 der Schriftenreihe "Spielkarten"). In den USA kam 1874 das Spiel "Globe Playing Cards" heraus, bei dem die Karten nicht nur rund sind, sondern auch bereits vier verschiedene Kartenfarben aufweisen (Karo = gelb und Pik = grün). Die abgebildete Karte stammt aus England, wo sie ab 1924 verkauft wurde.

        

 
Auch das Spiel "Zulu" stammt aus England. Der Name dürfte darauf zurückzuführen sein, dass diese Karten der Form von Schilden ähneln, die bei dem Stamm der Zulus üblich waren.

     

 
Spielkarten, die konkave oder konvexe Formen haben, kommen häufiger vor. Die abgebildete Karte mit Konkav-Seiten stammt aus den USA und erschien 1929.

     

 
Die rautenförmige Karte kam ebenfalls in den USA heraus, und zwar 1950. Sie stammt von der Spielkartenfabrik E - Z Playing Card Co. in Quincy.

            

 
Etwa 2000 erschienen - ebenfalls in den USA - Werbespiele, die ein weiteres ungewöhnlich schmales und überlang gestrecktes Format aufweisen. Auch diese Spiele sind kaum zum Spielen geeignet, haben aber einen besonderen Werbeeffekt.

    

 
Bereits 1969 wurde das nebenstehende Spiel in Zick-Zack-Form erstmals hergestellt, ebenfalls im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten". Nur drei Jahre später imitierte man dieses Spiel dann in Hongkong.

     

Außer quadratischen Spielkarten gibt es auch dreieckige. 1978 druckte beispielsweise Piatnik in Wien ein Spiel in dieser Form. Es blieb nicht das einzige. So brachten etwa F. X. Schmid in Deutschland und Kalan in Taiwan ähnliche Spiele heraus.

         

 
Es existieren zwar noch viele weitere Abwandlungen, etwa ein Spiel in Hufeisenform, das man 1986 in Taiwan für eine deutsche Brauerei herstellte, doch beenden wir den Reigen mit einem Spiel in Tropfenform aus Belgien.