Elvis als Kind, "Elvis", USA, 1980?

Elvis (Aaron) Presley, geboren am 8.1.1935, ist zwar schon vor 35 Jahren gestorben, in den Herzen vieler Fans lebt er aber weiter. Zahlreiche Doppelgänger und Imitatoren sowie mehr als 1 Milliarde verkaufter Tonträger sorgen dafür, dass er nicht in Vergessenheit gerät.

Der Sohn eines Landarbeiters und einer Textilarbeiterin wuchs als Einzelkind - sein Zwillingsbruder kam als Totgeburt zur Welt - wohlbehütet auf, kam aber über seine engere Heimat im US-Staat Mississippi nicht hinaus.

Schon als Kind sang er mit seinen Eltern Gospels und war in einem Kirchenchor. Eine Lehrerin entdeckte sein Gesangtalent und sorgte dafür, dass Elvis als Zehnjähriger an einem Gesangswettbewerb im Radio teilnahm. Zur Belohnung bekam er eine Gitarre geschenkt. Ein Country-Musiker ließ ihn in seiner Talentshow auftreten und gab ihm dafür Gitarren-Unterricht.

Elvis als Jugendlicher, "The Best of Elvis" China, 1988  "Elvis" (Rückseite), USA, 1980?

1948 zogen seine Eltern nach Memphis im Staate Tennessee. Dort besuchte Elvis Auftritte von Gospel-Quartetten sowie Blues- und Country-Gruppen. Aber auch für andere Musikstile interessierte er sich.

Als er 17 Jahre alt war, veränderte er sein Aussehen. Er kleidete sich in der Art der Afroamerikaner, ließ seine Haare wachsen und trug Koteletten (Bild links). Rechts ist die Rückseite der Spielkarte ganz oben (Elvis als Kind) abgebildet, die ihn mit der typischen Frisur seiner späteren Lebensphase zeigt.

Erste Erfolge, "Elvis", Piatnik, 1997 

Nach Beendigung der Schulzeit jobbte er und ging mit seinem ersten verdienten Geld in ein privates Aufnahmestudio, um eine Schallplatte aufzunehmen, die er seiner Mutter schenken wollte. Der Leiter des Studios war von seiner Darbietung so angetan, dass er am 5. Juli 1954 mit ihm und zwei anderen Musikern eine professionelle Platte mit Country-Liedern machen wollte.

In einer Pause zwischen den Aufnahmen sang Elvis dann eine eigene Version eines Bluestitels. Damit war an jenem Tag ein neuer Sound geboren, eine Abart des Rock 'n' Roll. Die Neuheit wurde daraufhin sofort eingespielt. Diese Aufnahme erreichte auf Anhieb in einer lokalen Radiosendung einen solchen Erfolg, dass man umgehend einen Titel für die Rückseite einer Schallplatte produzierte. Noch bevor sie auf den Markt kam, lagen bereits 6000 Bestellungen vor.

"Zicken & Zocker", Unbekannt, 2006
 
 

Es folgten daraufhin weitere Aufnahmen und Live-Auftritte des Trios. Elvis erweiterte die Gruppe um einen Schlagzeuger und machte mit ihr als "Blue Moon Boys" Tourneen durch die Südstaaten. So verbreitete sich seine neue Gesangsart, "Rockabilly" genannt, immer mehr, zumal auch andere Musiker diesen Stil kopierten. Die Zusammenarbeit mit einer Künstleragentur ab 1956 brachte weitere Erfolge. Elvis erhielt seine erste "Goldene Schallplatte" und seine Lieder wurden mehrfach die Nr. 1 in den Charts. Er bekam 1956 seinen ersten Filmvertrag. Die Kosten des Films wurden in nur 4 Tagen eingespielt, ein Rekord, der erst in den späten 70er Jahren übertroffen wurde.

In Hollywood trat Elvis in in mehreren Fernsehsendungen auf, erntete aber auch heftige Kritik für seine rhythmischen Bewegungen. Das führte dazu, dass man bei weiteren Fernseh-Shows nur seinen Oberkörper filmte. Elvis war nun als "The King of Rock 'n' Roll" zur Leitfigur der damaligen Teenager geworden.

"Pop Music", USA, 1966 
 
 

1958 wurde Elvis Presley zum Militärdienst einberufen. Obwohl er dort bei der Truppenbetreuung hätte tätig werden können, entschied er sich für den "normalen Dienst fürs Vaterland" und kam nach einer Grundausbildung im Oktober 1958 zu einer Panzereinheit in Deutschland. Im März 1960 beendete er als Unteroffizier seine zweijährige Dienstzeit.

In dieser Zeit entdeckte er sein Interesse für den Karatesport (er schaffte sogar den "schwarzen Gürtel") und lernte außerdem seine spätere Ehefrau Priscilla kennen.

Von 1956-1969 wirkte Elvis in nicht weniger als 31 Filmen mit, von denen vor allem die Musikkomödien sehr erfolgreich waren. Auf Fernseh- und Live-Auftritte verzichtete er dagegen weitgehend. Aber er produzierte in den Pausen zwischen seinen Filmaufnahmen viele Schallplatten mit Songs, von denen die meisten "Hits" wurden.

1966 orientierte sich Elvis neu. So brachte er ein Album mit alten Gospel-Quartetten heraus, wobei er teils alle vier Stimmen selbst übernahm. Er erhielt damals seinen ersten "Grammy". Auch einige Fernseh-Sendungen mit ihm hatten erstaunliche Einschaltquoten.

Am 1.5.1967 heiratete Elvis Presley in Las Vegas Priscilla Ann Beaulieu, die er in Deutschland kennengelernt hatte. Die Ehe wurde aber 1973 geschieden. Das einzige Kind aus dieser Ehe, Lisa Marie, kam am 1.2.1968 zur Welt.

Elvis in Las Vegas, "The Best of Elvis", China, 1988 

Von 1969-1977 ging Elvis dann wieder auf Tournee. Von den über 1100 Konzerten fanden mehr als die Hälfte in Las Vegas statt. Ein Auftritt in Honolulu im Januar 1973 war übrigens der erste eines Solokünstlers, der per Satellit in alle Welt ausgestrahlt wurde. Allein die Live-Sendung wurde von über einer Milliarde Menschen gleichzeitig gesehen.

Dieser ununterbrochene Einsatz machte sich besonders 1973 bemerkbar. Es traten verstärkt gesundheitliche Probleme auf, die zum Teil auf die Einnahme von Schmerzmitteln zurückgingen.

Erschöpft, "Pictures of Elvis", USA, um 1980 Elvis ist angeschlagen, "Elvis - King of Rock 'n' Roll" USA, 1980? 

Zwar sorgte ein Ärzteteam dafür, dass er rasch wieder einsatzfähig wurde und seine geplanten Studioaufnahmen fortsetzen konnte, aber die Anstrengungen machten sich zunehmend bemerkbar. Deshalb verlegte man 1976 alle Aufzeichnungen in einen Raum seines Hauses in Memphis. Der Dauer-Stress und sein angegriffener Gesundheitszustand waren ihm nun auch äußerlich anzumerken. So war er aufgedunsen und hatte oft Atembeschwerden.

Elvis Presley starb am 16.8.1977 im Alter von 42 Jahren. Er wurde in einem Mausoleum auf einem Friedhof in Memphis, neben seiner Mutter, beigesetzt. Wenig später aber überführte man die beiden Särge zum Anwesen von Elvis, weil man eine Entführung der Leiche befürchtete.

 
in memoriam Franz Braun, Köln, † 2016