Der November mit seinen dunklen und ungemütlichen Tagen bringt mich dazu, einmal die Schattenseiten der Menschheit anzuführen, die auf Spielkarten zu finden sind.
Schon im Paradies gab es Verbrechen, denn Kain erschlug seinen Bruder Abel aus Neid. Später ging es bei Kriegen meistens um die Macht. Ein typisches Beispiel ist der römische Kaiser Nero, der seine Mutter umbringen ließ. Etliche Morde sind auch in verschiedenen Dynastien, vor allem in England, vorgekommen. Doch beschäftigen wir uns mit Missetaten, die auf Spielkarten zu finden sind.
Da erschien beispielsweise 2003 in den USA das Spiel "America`s Most Wanted", mit dem flüchtige Täter gesucht wurden. Ob diese Fahndung allerdings Erfolg hatte, ist nicht bekannt.
Die Touristenzentrale der Hansestadt Stralsund ließ 2008 ein Spiel drucken, bei dem auf den Bildkarten Personen abgebildet sind, die mit Stralsund in Verbindung standen, wie etwa Ernst-Moritz Arndt und Wallenstein. Die Damen zeigen eine Malerin, eine Ärztin und Maria Flint (1742-1765), eine Näherin, die wegen Kindesmord in Stralsund hingerichtet wurde.
Natürlich wird auch das 3. Reich mit seinen Massenmorden auf Spielkarten behandelt. So erschien beispielsweise 2003 in Russland die "Antifaschistische Spielkarte", die zwar bereits 1943 gezeichnet wurde, aber danach in einem Museum schlummerte. Sie zeigt Karikaturen von führenden Köpfen der westlichen Kriegsparteien, sowie Embleme von Firmen, die Waffen herstellten. Die nebenstehende Karte stellt Heinrich Himmler dar, der in Hitlerdeutschland für zahllose Morde verantwortlich war.
Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Kartenspiele, die zum Irak-Krieg erschienen. Schon kurz nach der Invasion der Amerikaner, die bereits seit 2001 vorbereitet wurde, erschien das Kartenspiel "Iraqi Most Wanted", das die Führungsspitze des Iraks abbildet. Es wurde von der US Playing Card Co. in Cincinnati gedruckt und stellt eine Art Fahndungsaufruf dar. Als Pik-Ass ist dabei Saddam Husayn zu sehen.
Ebenfalls in den USA gedruckt wurde bei der Spielkartenfabrik GEMAKO ein identisches Spiel, bei dem lediglich die Indexzeichen abweichen. Aus diesem Spiel stammt die Abbildung der einzigen Frau unter lauter Männern. Auch in Taiwan erschien eine Kopie. Alle Spiele haben eine Rückenseite, die dem Muster der amerikanischen Tarnanzüge nachempfunden ist.
Das in Deutschland erschienene Gegenstück dazu trägt den Titel "Blut- und Öl-Spiel". Dort sind die amerikanischen Politiker und ihre Verbündeten in aller Welt zu sehen, so auch George W. Bush jun., der für den Irak-Krieg verantwortliche US-Präsident. Ihm wird u. a. nachgesagt, dass er seit Ende der 70er Jahre von der Familie Bin Laden Geld für seine eigene Ölfirma bekommen habe.
Oussama Ben Laden, so die französische Schreibweise seines Namens, ist auch in einem Kartenspiel aus Frankreich vorhanden. Es trägt den Titel "Le régime Bush" und kritisiert die amerikanische Regierung und mit ihr befreundeten Staatchefs.
Genug der Beispiele mit grausamen Hintergründen.